08|18 Beginn der Sanierung des Hildegardishofes in Limburg

Sanierungsstart der Kinder- und Jugendfreizeitstätte Hildegardishof in Limburg - Schoeps & Schlüter Architekten

Das Bistum Liumburg investiert zehn Millionen Euro in die Sanierung und den Umbau des neuen Hildegardishofes. Die Eräffnung ist für das Jahr 2020 geplant.

Pressebericht "Nassauische Neue Presse" vom 23. August 2018 (Rolf Goeckel)

Seit zwei Jahren ist der Waldernbacher Hildegardishof geschlossen. Jetzt wird die Kinder- und Jugendfreizeitstätte von Grund auf saniert. Mehr als zehn Millionen Euro gibt das Bistum Limburg dafür aus.

Der Putz bröckelt schon länger von der Fassade, das Innere ist düster und nicht mehr zeitgemäß. Dass im Waldernbacher Hildegardishof, den Generationen von Kindern und Jugendlichen im Bistum Limburg von Freizeiten her kennen, etwas geschehen muss, ist seit Jahren klar. Nur wie saniert werden sollte und mit welcher Zielrichtung, darüber wurde lange beraten und gerungen.

Jetzt aber ist es soweit: Das Gebäude soll zu einer modernen Tagungsstätte für Kinder und Jugendliche, vor allem aber auch für Familien mit kleinen Kindern umgestaltet werden, erklärte der Generalvikar des Bistums Limburg, Wolfgang Rösch, gestern bei einer Ortsbesichtigung. Eine neu gegründete Fachstelle Familienpastoral soll diese Arbeit inhaltlich unterstützen und ein besonderes Programm für Familien anbieten. „Jenseits der Hektik des Alltags können Familien im neuen Hildegardishof Zeit verbringen, die sie stärkt“, sagte Rösch. Aber auch für Jugendgruppen und Schulklassen stehe der Hildegardishof weiterhin zur Verfügung.

Die Sanierung soll in rund anderthalb Jahren abgeschlossen sein, so dass der Hildegardishof ab 2020 wieder genutzt werden kann. Für die Umbaupläne, deren Kosten Wolfgang Rösch mit mehr als zehn Millionen Euro bezifferte, habe die Kreisverwaltung jetzt grünes Licht gegeben.

Bei dieser Summe stellt sich die Frage, ob ein Neubau nicht günstiger gewesen wäre. Dieses Thema jedoch konnte rasch zu den Akten gelegt werden, wie Marco Gasparini, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Tagungshäuser im Bistum Limburg, erklärte.

Denn: Der Hildegardishof befindet sich im Außenbereich von Waldernbach, wo vorhandene Bauten zwar Bestandsschutz genießen, Neubauten aber nicht genehmigt würden. Außerdem, so Architekt Tobias Haverbeck vom Architekturbüro Schoeps & Schlüter aus Münster, ist die Bausubstanz derart solide, dass das Gebäude problemlos noch viele Jahrzehnte überdauern könne.

Und das sehen die Planungen vor: Besonders auffällig ist ein in Richtung Tal vorgelagerter neuer Speisesaal. Im ersten Obergeschoss wird ebenfalls zur Talseite ein 150 Quadratmeter großer Saal entstehen, der wie eine Schublade aus dem Bau herausragen wird. Das bisher vorgelagerte Treppenhaus wird durch zwei Treppenhäuser rechts und links im Gebäude ersetzt, im Erdgeschoss entsteht ein einladendes Foyer. In der dritten und vierten Etage sollen Mehrbettzimmer mit insgesamt 64 Betten zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss wird eine Kapelle integriert; die vorhandene Kapelle aus den 60er-Jahren wird abgerissen.

Mengerskirchens Bürgermeister Thomas Scholz (CDU) begrüßte die Sanierung des Hildegardishofes und betonte die große Identifikation der Bevölkerung mit diesem Traditionshaus. „Dies ist ein sehr glücklicher Tag für die Gemeinde“, sagte Scholz. Er versprach, dass auch das Bildungsforum Mengerskirchen zur Nutzung des Gebäudes beitragen werde.

Der Waldernbacher Ortsvorsteher Ruprecht Keller (CDU) erinnerte an die Geschichte des Hildegardishofes: Erbaut wurde er zu Beginn des 20. Jahrhunderts als „Trinkerheilanstalt“. Vor und während des Zweiten Weltkrieges wurde er als Gymnasium der Arnsteiner Patres genutzt, die später nach Niederlahnstein zogen. Nach einem Brand übernahm das Bistum Limburg den Hildegardishof, um ihn anfangs vor allem für die Mädchenarbeit, später allgemein für die Kinder- und Jugendarbeit zu nutzen. 2014 stellte das Bistum Limburg das Gebäude dem Landkreis als Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zur Verfügung.

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